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WSA Kiel-Holtenau wertet Ausgleichsfläche am Kanalufer auf

Ausgabejahr 2021
Datum 10.02.2021

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau lässt ab dem 16. Februar auf dem nördlichen Ufer des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) zwischen Polterberg und Holtenauer Hochbrücken Büsche und einige Bäume entfernen. „Damit stellen wir Offenlandflächen wieder her, wodurch sich die Bedingungen für Insekten und weitere wärmeliebende Arten verbessern“, sagt Umweltingenieurin Maren Mattheis vom Fachbereich Investitionen beim WSA. „Außerdem wollen wir den Arten- und Blütenreichtum erhöhen, indem wir regionales Saatgut mit hohem Blühpflanzenanteil ausbringen“ erläutert Mattheis.

Bei der insgesamt 6,7 Hektar großen Fläche zwischen dem Kanalbetriebsweg und dem Wäldchen an der Knooper Landstraße handelt es sich um eine planfestgestellte Ausgleichsfläche für ökologische Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit dem Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke. Insbesondere werden wegfallende, südorientierte Böschungsbereiche kompensiert. „Wir lassen aber nicht die gesamte Fläche roden“, erklärt Maren Mattheis. „Auf einem Teil bleiben die Gehölze erhalten, so dass es nah beieinander vielfältige Strukturen geben wird.“ Außerdem sollen im Herbst Totholzhaufen angelegt werden, um Rückzugsmöglichkeiten für Kleintiere zu schaffen.

Bis Ende Februar sollen die aktuellen Rodungsarbeiten abgeschlossen sein. Zu ihrer eigenen Sicherheit und im Interesse einer ungestörten Naturentwicklung werden Spaziergängerinnen und Spaziergänger gebeten, die Fläche auch über den Februar hinaus nicht zu betreten.

Ausgleichsfläche Ausgleichsfläche Auf dieser Fläche gegenüber des Nordhafens lässt das WSA Kiel-Holtenau im Februar Büsche und einige Bäume entfernen. Quelle: WSA Kiel-Holtenau

Hintergrund: Ersatzneubau erste Levensauer Hochbrücke und NOK

Die erste Hochbrücke Levensau wurde 1893 erbaut und ist das älteste den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) überspannende Brückenbauwerk. Sie führt die Kreisstraße 24 und die Bahnlinie Kiel-Eckernförde über den NOK. Die Brücke nähert sich dem rechnerischen Ende ihrer technischen Lebensdauer. Ein Ersatzneubau ist wirtschaftlich günstiger als eine Instandsetzung und ermöglicht eine Verbreiterung des NOK an dieser Stelle. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Ausschreibung des eigentlichen Brückenneubaus.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er ist nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Für die immer größeren Schiffe bedeutet die bestehende Bogenbrücke eine Einschränkung der Durchfahrtsbreite, was sich auf den Gesamtverlauf der Passage auswirkt. Mit dem Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke wird die Zukunftsfähigkeit des Nord-Ostsee-Kanals nachhaltig gewährleistet.