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Rodungsarbeiten für den Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals beginnen

Pressemitteilung des WSA Kiel-Holtenau

Ausgabejahr 2020
Datum 07.01.2020

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Kiel-Holtenau lässt ab dieser Woche die nördliche Böschung des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde und Schinkel roden.

„Damit schaffen wir die Voraussetzung für den Ausbau des NOK in diesem Abschnitt“, sagt Georg Lindner, zuständiger Projektleiter beim Fachbereich Investitionen des WSA Kiel-Holtenau. Wegen der ab März einsetzenden Vegetations- und Brutperiode steht für diese Arbeiten nur ein begrenztes Zeitfenster bis Ende Februar zur Verfügung. Um den Verkehrsfluss auf dem Kanal zu optimieren und größeren Schiffen die Passage zu ermöglichen, wird in den kommenden Jahren das Kanalufer um etwa 40 Meter nach Norden verlegt. Ausgeführt werden die Maßnahmen von der Arbeitsgemeinschaft Anpassung NOK Oststrecke Königsförde & Groß Nordsee.

Projektleiter Georg Lindner: „Für die Bäume und Büsche, die jetzt gerodet werden, haben wir bereits Ausgleich geschaffen. In einer sehr guten Kooperation mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten wurden nahe Hütten Aufforstungen vorgenommen. Zusätzlich nutzen wir Ökokontoflächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zur Entwicklung eines naturnahen Laubwaldes. Und die neue Kanalböschung wird wieder umfangreich bepflanzt.“ Eine extra eingerichtete ökologische Bauüberwachung achtet darauf, dass alle Vorgaben eingehalten werden.

Hintergrund:
Der 1895 eröffnete Nord-Ostsee-Kanal wurde erstmals von 1907 bis 1914 den gewachsenen Anforderungen und Abmessungen der Schifffahrt angepasst. Von 1965 bis 2001 wurde die Weststrecke von Brunsbüttel bis zur Weiche Königsförde auf eine Sohlbreite von 90 Metern erweitert. Von der Weiche Königsförde bis zu den Levensauer Hochbrücken hat der Kanal noch heute eine Sohlbreite von 44 Metern und damit die Abmessungen von 1914. In den kommenden Jahren soll diese Oststrecke auf eine Mindestsohlbreite von 70 Metern gebracht werden. Damit wird das bestehende Nadelöhr beseitigt. Ziel ist es, den Verkehrsfluss zu verbessern und Verzögerungen zu minimieren. Außerdem können nach dem Ausbau größere Schiffe den NOK passieren. Die Auftragssumme für die Erweiterung des ersten, vier Kilometer langen NOK-Teilstücks zwischen Großkönigsförde und Schinkel liegt bei rund 120 Millionen Euro. Für den Ausbau der gesamten Oststrecke bis Kiel sind im Bundeshaushalt 500 Millionen Euro veranschlagt.