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Ablauf des Ersatzneubaus der ersten Levensauer Hochbrücke

Querschnittsplan des Ersatzneubaus der ersten Levensauer Hochbrücke (Stand 2023) Querschnittsplan des Ersatzneubaus der ersten Levensauer Hochbrücke (Stand 2023) Querschnittsplan des Ersatzneubaus der ersten Levensauer Hochbrücke (Stand 2023) Quelle: WNA NOK

Das Wasserstraßen-Neubauamt NOK wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) beauftragt, alle notwendigen Schritte für Planung und Errichtung eines Ersatzneubaus der ersten Levensauer Hochbrücke zu übernehmen. Als außergewöhnliche Bauanforderung ist vor allem zu berücksichtigen, dass der Ersatzneubau in der vorhandenen Trasse unter weitgehender Aufrechterhaltung des Schiffs-, Straßen- und Schienenverkehrs erfolgen muss. Die Sperrzeiten für die Kanalschifffahrt und den Eisenbahnverkehr sind hierbei auf ein Minimum zu begrenzen. Eine komplette Sperrung der Brücke ist nur für einen kurzen Zeitraum vorgesehen.

Hinzu kommt, dass sich in den gemauerten Widerlagern mit über 5.000 Tieren eines der größten mitteleuropäischen Winterquartiere für zahlreiche Fledermausarten befindet. Der Erhalt des südlichen Widerlagers ist daher aus Gründen des EU-Artenschutzes zu garantieren und war Voraussetzung für den gesamten Ersatzneubau. Im Rahmen des Fledermausschutzes sind Arbeiten unmittelbar am Widerlager lediglich in der Zeit von Mitte April bis Mitte September möglich. In dieser Zeit befinden sich die Fledermäuse überwiegend nicht in den Widerlagern.

Vorbereitende Maßnahmen

Seit 2018 haben wir zahlreiche vorbereitende Maßnahmen zum Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke durchgeführt. Dazu gehörten auch die Sanierung und der Umbau des südlichen Widerlagers. Auf beiden Kanalseiten wurden die neuen Baustraßen fertiggestellt und die Baufelder vorbereitet. Weithin sichtbar ist auch die Vorbereitungsfläche für die spätere Montage des nördlichen Vorlandfeldes der neuen Brücke.

Vorbereitungsfläche und Baueinrichtungsfläche auf der nördlichen Kanalseite (Stand November 2020) Vorbereitungsfläche und Baueinrichtungsfläche auf der nördlichen Kanalseite (Stand November 2020) Vorbereitungsfläche und Baueinrichtungsfläche auf der nördlichen Kanalseite (Stand November 2020) Quelle: WNA NOK/Bernot

Dauerhafte Sicherung des südlichen Widerlagers
Der Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke wird berührungsfrei über dem Widerlager errichtet. Dieses hat dann keine statische Aufgabe für das Brückentragwerk mehr. Das Widerlager muss trotzdem dauerhaft im Untergrund gesichert werden, damit es nicht in Richtung Kanal rutscht, wenn die alte Brücke es nicht mehr in die Böschung drückt. Die Sicherung des südlichen Widerlagers verläuft in zwei Schritten. Die Arbeiten am oberen Betriebsweg sind abgeschlossen. Mit den rund zweieinhalb Jahre dauernden Arbeiten am unteren Betriebsweg haben wir im September 2022 begonnen.

Arbeiten zur dauerhaften Sicherung des südlichen Widerlagers am unteren Betriebsweg (Stand Februar 2024) Arbeiten zur dauerhaften Sicherung des südlichen Widerlagers am unteren Betriebsweg (Stand Februar 2024) Arbeiten zur dauerhaften Sicherung des südlichen Widerlagers am unteren Betriebsweg (Stand Februar 2024) Quelle: WNA NOK

Bau der neuen Brücke

Teilabbruch des nördlichen Widerlagers und Schaffung eines Arbeitsraums (Stand Mai 2023) Teilabbruch des nördlichen Widerlagers und Schaffung eines Arbeitsraums (Stand Mai 2023) Teilabbruch des nördlichen Widerlagers und Schaffung eines Arbeitsraums (Stand Mai 2023) Quelle: WNA NOK/Bernot

Im Oktober 2022 haben wir mit den eigentlichen Arbeiten für den Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke angefangen. Parallel zu den Sicherungsarbeiten am südlichen Widerlager erfolgen auf beiden Kanalseiten Gründungsarbeiten für die Fundamente der künftigen Brückenbögen und der neuen Widerlager. Wenn diese fertiggestellt sind, errichten wir die südlichen und nördlichen Traggerüste, auf denen das Mittelteil der neuen Brücke während der Montage aufliegen wird. Anschließend sind der Aufbau der neuen Vorlandfelder, der Rückbau der alten Brücke und der Einbau des neuen Brückenmittelteils an der Reihe.

Arbeiten zur Herstellung der Brunnengründungen westlich des südlichen Widerlagers (Stand Mai 2023) Arbeiten zur Herstellung der Brunnengründungen westlich des südlichen Widerlagers (Stand Mai 2023) Arbeiten zur Herstellung der Brunnengründungen westlich des südlichen Widerlagers (Stand Mai 2023) Quelle: WNA NOK/Bernot

Die vorgefertigten Großsegmente der neuen Brücke werden in einem durch die Unterbrechung des Eisenbahnverkehrs und den Schutz der Fledermäuse vorgegebenen Zeitraum von viereinhalb Monaten eingebaut. In dieser Zeit ist die Brücke voll gesperrt. Im Anschluss an diese Arbeiten stellen wir die Fahrbahnplatte mit Fußgänger- und Fahrradweg, Schienenstrang und Straße fertig und geben die neue Brücke für den Verkehr frei.

Visualisierung der für den Verkehr freigegebenen Brücke Visualisierung der für den Verkehr freigegebenen Brücke Visualisierung der für den Verkehr freigegebenen Brücke Quelle: WNA NOK

Geplante Bauabschnitte im Überblick
1. Sicherung des südlichen Widerlagers und Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen
2. Gründungsarbeiten und Erstellung der Fundamente für die Brückenbögen und Bau der neuen Widerlager
3. Aufbau der Traggerüste sowie der nördlichen und südlichen Vorlandfelder
4. Rückbau der alten Brücke und Aufbau des Mittelteils der neuen Brücke
5. Fertigstellung der Fahrbahnplatte und Einweihung der neuen Brücke
6. Rückbau des nördlichen Widerlagers und Bau der nördlichen Uferwand

Animation Bauablauf

Eine Bauablauf-Animation zeigt den Ersatzneubau der ersten Levensauer Hochbrücke Schritt für Schritt.

Animation des Brückeneinschubs Animation des Brückeneinschubs Animation des Brückeneinschubs Quelle: WNA NOK

Technische Daten bestehende erste Hochbrücke Levensau und Ersatzneubau

Bestehende erste Hochbrücke LevensauErsatzneubau erste Hochbrücke Levensau
Baujahr 1894, Umbau 1955Beginn der vorbereitenden Arbeiten 2018
Fachwerkbogen mit orthotroper Fahrbahnplatte, offene Gleisfahrbahn auf HolzschwellenKombinierte Eisenbahn-Straßenbrücke, Zweigelenkbogen in Stahlbauweise mit durchschnittener Fahrbahn (orthotrope Fahrbahnplatte)
Stützweite 163 MeterStützweiten 28 – 182 - 31 Meter
Schienenweg eingleisig, Brückenklasse UIC 71Eingleisige Bahnanlage, Lastklasse LM 71 (Elektrifizierung optional berücksichtigt)
Straße Brückenklasse 30/30 DIN 1072, 2-spuriger Straßenquerschnitt mit Breite
= 2 x 3,00 Meter
Straße  Lastklasse LM 1, 2-spuriger Straßenquerschnitt mit Breite
= 2 x 3,50 Meter
Kombinierter Geh- und Radweg mit Breite = 2,50 MeterKombinierter Geh- und Radweg mit Breite
= 2,50 Meter (im aufgeweiteten Bereich 4,50 Meter)