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Umweltmaßnahmen

An den Kanalböschungen gibt es ein landesweit bedeutendes Vorkommen von Kreuzottern. An den Kanalböschungen gibt es ein landesweit bedeutendes Vorkommen von Kreuzottern. An den Kanalböschungen gibt es ein landesweit bedeutendes Vorkommen von Kreuzottern. Quelle: WNA NOK

Schutz gefährdeter Arten

Der Nord-Ostsee-Kanal als technisches Bauwerk bietet aufgrund seiner über Jahrzehnte gewachsenen Biotopstrukturen vielfältige Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten. Bei unseren Ausbauvorhaben und Unterhaltungsarbeiten haben wir stets die Belange der Natur im Auge und versuchen, die Eingriffe so schonend wie möglich zu gestalten.

In Abstimmung mit Naturschutzexperten wurden für den Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals gemeinsam den Örtlichkeiten der Baumaßnahme angepasste Lösungen zum Schutz der vorhandenen Tiere und Pflanzen entwickelt. Neben umfangreichen Untersuchungen im Vorfeld einer Maßnahme finden auch baubegleitende Untersuchungen sowie langfristige Überprüfungen statt.

Für den Schutz von Amphibien wurden entlang der Baustelle und Baustraßen spezielle Zäune errichtet, die das Einwandern der Tiere verhindern. An den sonnenexponierten Kanalböschungen gibt es ein landesweit bedeutendes Vorkommen von Kreuzottern. Bei Baumaßnahmen werden die dort lebenden Kreuzottern zu ihrem Schutz eingesammelt und an einer geeigneten Stelle am Kanal wieder ausgesetzt.

Zum Schutz von Amphibien wurden besondere Schutzzäune aufgestellt (August 2020). Zum Schutz von Amphibien wurden besondere Schutzzäune aufgestellt (August 2020). Zum Schutz von Amphibien wurden besondere Schutzzäune aufgestellt (August 2020). Quelle: WNA NOK

Zum Schutz von Vögeln sind die notwendigen Rodungsarbeiten frühzeitig vor den Schutzzeiten im Winter 2019/2020 erfolgt. Zusätzlich wurden umfangreiche Maßnahmen zur Vergrämung von am Boden brütenden Vögeln durchgeführt.

Ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

Eine große Baumaßnahme wie der Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde und Kiel-Holtenau ist zudem mit erheblichen Eingriffen in Natur- und Landschaft verbunden, die gemäß Bundesnaturschutzgesetz durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen zu kompensieren sind. In einem ersten Schritt wurden die Auswirkungen der Maßnahme auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Klima und Luft, Landschaftsbild und landschaftsbezogene Erholung betrachtet und dann entschieden, wie diese kompensiert werden können.

Beispielsweise mussten als Voraussetzung für die Ausbaumaßnahme an der nördlichen Böschung des Nord-Ostsee-Kanals zwischen Großkönigsförde und Schinkel Bäume und Büsche im Winter 2019/2020 gerodet werden. Für diese wurde in enger Kooperation mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten Ausgleiche geschaffen. In der Nähe von Hütten wurden Aufforstungen vorgenommen. Zusätzlich nutzen wir Ökokontoflächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein zur Entwicklung eines naturnahen Laubwaldes. Nach Abschluss der Maßnahmen wird die neue Kanalböschung wieder umfangreich bepflanzt. Eine extra eingerichtete ökologische Bauüberwachung achtet darauf, dass alle Vorgaben eingehalten werden.

Ein weiteres Beispiel für eine Ausgleichsmaßnahme ist die Anlage eines künstlichen Steinfeldes in der Ostsee. Beim Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals fallen unterhalb der Wasserlinie insgesamt circa drei Millionen Kubikmeter gewachsener Boden als Nassbaggergut an. Dieses natürliche Material, zu denen auch eiszeitliche Findlinge gehören, wird auf eine Verbringungsfläche in die Ostsee rund zehn Kilometer östlich der Halbinsel Schwansen umgelagert. Um die temporären Beeinträchtigungen durch das Einbringen des Bodens zu kompensieren, wird in Abstimmung mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR) ein künstliches Steinfeld vor Bookniseck innerhalb der Eckernförder Bucht zur Aufwertung des Lebensraumes für Makrozoobenthosarten (im Wasser lebende wirbellose Kleintiere) angelegt.