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Kiel



Sanierung der Schleusenanlage Kiel

Nach mehr als hundertjähriger Nutzung ist eine Sanierung der Schleusenanlage Kiel mit der Großen und Kleinen Schleuse erforderlich. Das Bauwerk muss saniert und die maschinen- und elektrotechnischen Anlagen müssen erneuert und auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Die Instandsetzung ist bei der Größe der Anlage und bei dem zu bewältigenden Schiffsverkehr nicht einfach umzusetzen und es bedarf genauer Überlegungen, um Fehler zu vermeiden. Aus diesem Grund wurde eine umfangreiche Konzeption erstellt. Beginnen werden wir mit dem Ersatzneubau der Kleinen Schleuse, damit diese die Schleusung von 60-70 Prozent der Schiffe während der Grundinstandsetzung der Großen Schleuse übernehmen kann.

Ersatzneubau der Kleinen Schleuse

Der Ersatzneubau wird an gleicher Stelle und in ähnlichen Bauwerksabmessungen errichtet wie die Bestehende. Nach derzeitiger Planung können zukünftig Schiffe bis maximal 155 Meter Länge, 22,5 Meter Breite und 8,5 Meter Tiefgang die neue Kleine Schleuse nutzen. Die Bausubstanz der Kleinen Schleuse ist so stark geschädigt, dass als erster Schritt die beiden Schleusenkammern mit Sand gefüllt und dadurch stabilisiert wurden.

Instandsetzung der Großen Schleuse

Die Arbeiten für die Instandsetzung der Großen Schleuse können erst nach dem Ersatzneubau der Kleinen Schleuse durchgeführt werden. Um die Planungen für die Instandsetzung der Großen Schleuse vorantreiben zu können, werden Eingangsdaten wie Materialkennwerte benötigt. Deshalb führen wir zum Beispiel Bohrkernentnahmen in den Kammern und auf dem Gelände der Großen Schleuse durch. Vor der Sanierung der beiden Schleusen musste ein neuer Düker (Tunnel) für Versorgungs- und Kommunikationsleitungen gebaut werden, der 2018 fertiggestellt wurde.

Bau eines Leitungsdükers und Netzerneuerung

Schon vor einem Jahrhundert wurden beim Bau der Schleusen in Kiel Tunnel gebaut, die alle Leitungen für die Energieversorgung, für Wasser- und Abwasser und später auch für die Kommunikation aufgenommen haben. Nach nunmehr 100 und mehr Jahren Betriebsdauer haben diese alten Düker jedoch allmählich das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und entsprechen auch nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen an einen zeitgemäßen Betrieb. Aus wirtschaftlichen Gründen und zur Vermeidung von Risiken für die Betriebssicherheit der Schleusengruppe fiel die Entscheidung zugunsten eines Ersatzneubaus. Die Arbeiten begannen im Jahr 2013. Auf dem Betriebsgelände auf der Wiker Seite wurde ein circa 27 Meter tiefer Startschacht gebaut. Hier beginnt der Tunnel. Er endet auf der Holtenauer Seite vor dem Amtsgebäude im circa 21 Meter tiefen Zielschacht. Mitte 2015 wurde der Tunnel als Röhre fertig gestellt. Im Jahr 2016 wurde er ausgestattet und die am Tunnel angeschlossenen Betriebsgebäude zur Aufnahme und Verteilung der neuen Leitungen wurden in Angriff genommen. Ab 2017 wurden die Betriebsgebäude fertig gestellt und die Leitungen im Tunnel verlegt und angeschlossen. In diesem Zuge wird das gesamte Leitungsnetz der Schleusenanlage Kiel-Holtenau erneuert. Dann wird der neue Düker in Betrieb genommen und die alten Düker werden nicht mehr gebraucht. Ein wichtige Voraussetzung, um mit dem Ersatzneubau der Kleinen Schleuse beginnen zu können, denn die alten Düker werden im Zuge der Instandsetzung abgebrochen.