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Meilensteine und die nächsten Schritte

Bislang erreichte Meilensteine

Bestandskräftiger Planfeststellungsbeschluss

Kleine Schleuse Kiel nach Beendigung der Sicherungsmaßnahmen Kleine Schleuse Kiel nach Beendigung der Sicherungsmaßnahmen Kleine Schleuse Kiel nach Beendigung der Sicherungsmaßnahmen Quelle: WNA NOK

Mit der Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses zum Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel am 19. Mai 2021 von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt an das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal wurde ein wichtiger Meilenstein für das Projektvorhaben erreicht. In der ersten Juni-Hälfte 2021 wurde die Bekanntmachung des Feststellungsbeschlusses veröffentlicht. Seit dem 26.01.2023 ist der Planfeststellungsbeschluss rechts- und bestandskräftig. An dem Tag wurde das einzige zum Planfeststellungsbeschluss beim Oberverwaltungsgericht in Schleswig anhängige Klageverfahren von Kläger und WSV einvernehmlich als erledigt erklärt.

Mit dem Beschluss liegen alle rechtlichen Randbedingungen vor, um die bereits laufenden Planungen für den Ersatzneubau voranzutreiben und abzuschließen. Nach Fertigstellung der Planung und deren Genehmigung durch die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt erstellen wir die Ausschreibungsunterlagen und führen die Vergabeverfahren durch. Dieser Prozess ist mit vielfältigen Abstimmungen verbunden und kann einige Zeit beanspruchen.

Wir starten mit den ersten größeren Teilbaumaßnahmen für die Herstellung der Umschlagstelle Süd (Punkt 1) und die Vorbereitung des Baustellenbetriebsfeldes auf der Mittelinsel (Punkt 2). Danach sollen die Anpassung der Vorhäfen (Punkt 3) und der eigentliche Ersatzneubau der Kleinen Schleuse (Punkt 4) eingeleitet werden.

Bestandslageplan mit temporären Bauflächen: 1 Umschlagstelle Süd; 2 Vorbereitung des Baustellenbetriebsfeldes auf der Mittelinsel; 3 Anpassung der Vorhäfen; 4 Ersatzneubau Kleine Schleuse Bestandslageplan mit temporären Bauflächen: 1 Umschlagstelle Süd; 2 Vorbereitung des Baustellenbetriebsfeldes auf der Mittelinsel; 3 Anpassung der Vorhäfen; 4 Ersatzneubau Kleine Schleuse Bestandslageplan mit temporären Bauflächen: 1 Umschlagstelle Süd; 2 Vorbereitung des Baustellenbetriebsfeldes auf der Mittelinsel; 3 Anpassung der Vorhäfen; 4 Ersatzneubau Kleine Schleuse Quelle: WNA NOK

Die nächsten Schritte

Kampfmittelerkundung und vorgezogene Maßnahmen

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel ist die Freimachung der Baustellenflächen von Kampfmitteln. Dazu gehören sowohl die Landflächen als auch die Gewässersohlen und -böschungen im Bereich der Vorhäfen. Das Freimachen von Kampfmitteln gehört zu den vorgezogenen Maßnahmen, die vor dem eigentlichen Baubeginn durchgeführt werden, um spätere Bauverzögerungen vermeiden zu können.

Test zur Kampfmittelsondierung unter Wasser mithilfe eines an einem Bagger angebrachten Multitoolsystems Test zur Kampfmittelsondierung unter Wasser mithilfe eines an einem Bagger angebrachten Multitoolsystems Test zur Kampfmittelsondierung unter Wasser mithilfe eines an einem Bagger angebrachten Multitoolsystems Quelle: WNA NOK / Baltic Taucher

Die Arbeiten zur Kampfmittelsondierung und -räumung an Land und unter Wasser sind zeit- und kostenintensiv. Je nach Untergrund oder Wassertiefe muss eine Kampfmittelfreiheit bis zu 9 Meter Tiefe im Boden gewährleistet sein. Erst wenn mit dem Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein geklärt ist, dass die jeweiligen Baufelder frei von Kampfmitteln sind, können wir mit den Bauarbeiten beginnen.

Bau der Umschlagstelle Süd und Vorbereitung der Baustellenbetriebsflächen

Das Baufeld Kleine Schleuse befindet sich in einer Insellage. Baustoffe und Maschinen müssen zwingend über den Wasserweg auf die Schleuseninsel gebracht werden. Daher und für den Abtransport des beim Rückbau der Kleinen Schleuse Kiel anfallenden Bauschutts und Bodens richten wir eine bedarfsorientiere Schiffsverbindung zwischen der Mittelinsel und dem Südufer in Kiel-Wik ein. Dazu existiert bereits ein Anleger auf der Mittelinsel. Jetzt braucht es ein Pendant auf der „Festlandseite“. Dies ist die Umschlagstelle Süd auf dem Grundstück der WSV in der Wik, welches unmittelbar am Kanal liegt. Es ist zwingend erforderlich, dass die dort ankommenden Baustoffe so „konfektioniert“ sind, dass sie auf dem Wasserweg auf die Mittelinsel und dort ins Baufeld gebracht werden.
Zur Erreichung der Umschlagstelle Süd ist die Querung eines Privatgrundstücks erforderlich. Mangels Einigung mit der Eigentümerin über die Querung des Grundstücks wurde bereits ein Besitzeinweisungsverfahren erfolgreich durchgeführt und die Enteignung des Wegerechts beantragt.

Wenn die Umschlagstelle fertig ist, beginnen die Vorbereitungen der Baustellenbetriebsflächen auf der Mittelinsel. Hierzu werden Ver- und Entsorgungsleitungen, Straßen und Flächenbefestigungen hergestellt.


Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel


Die neue Schleuse errichten wir an der gleichen Stelle wie die alte Schleuse. Sie besteht auch zukünftig aus zwei gleich großen Kammern, der Nordkammer und der Südkammer. Die Wände sind senkrecht, die Sohle waagerecht geplant, so dass in den neuen Schleusenkammern nun ein Rechteckquerschnitt ausgebildet ist. Gegenüber den ausgerundeten alten Kammern kann diese Form besser von den heute vorherrschenden, im Querschnitt rechteckigen Schiffsrümpfen genutzt werden.

Querschnitte der Schleusenkammern im Vergleich Querschnitte der Schleusenkammern im Vergleich Querschnitte der Schleusenkammern im Vergleich Quelle: WNA NOK


Nach Fertigstellung der Baustellenbetriebsflächen beginnen wir mit den Arbeiten für die Umfassung der Baugruben. Die Schleuse wird im Schutze einer trockenen, offenen Baugrube errichtet. Zuerst erstellen wir die Baugrubenwände Förde- und NOK-seitig durch Fangedämme und landseitig durch rückverankerte Schlitz- oder Bohrpfahlwände.

Anschließend beginnen wir mit dem schrittweisen Rückbau des Altbauwerks. Ab einer bestimmtem Aushubtiefe müssen wir aus statischen Gründen die Baugrube fluten. Der restliche Abbruch und Aushub erfolgt dann unter Wasser.

Erst danach können wir mit der Herstellung der Unterwasserbetonsohle einschließlich ihrer Rückverankerung als untere Abdichtung der Baugrube beginnen. Sobald die Betonsohle tragfähig ist, wird das gesamte Wasser aus der Baugrube abgepumpt. Den Massivbau der Häupter und der Schleusenkammern stellen wir dann aus bewehrtem Stahlbeton her. Zum Abschluss erfolgen der Neubau des Leitstandgebäudes, die technische Ausrüstung und die Montage der Steuerungs- und Antriebstechnik.

Parallel zu diesen Arbeiten bringen wir die Gewässersohlen in den Vorhäfen auf das ursprüngliche Niveau, passen die Böschungen an und bauen die neuen Leitwerke ein. Wenn der Massivbau fertig ist, werden die Schleusenkammern geflutet, der kanalseitige Fangedamm rückgebaut und die neuen Schleusentore schwimmend eingehoben. Nach erfolgtem Probebetrieb bauen wir auch den fördeseitigen Fangedamm ab und geben die neue Schleuse für den Schiffsverkehr frei.